Montag, 3. Februar 2014

Der 54.Geburtstag von Sri Balasai Baba im Ashram von Kurnool

14.1.2014, Tempelvorplatz des Ashrams von Balasai Baba in Kurnool.

Wie üblich wird auch am Geburtagsmorgen noch eifrig, aber entspannt und fast geräuschlos an der Bühne gearbeitet. Der Fächer der rosafarbigen "Tausendblättrigen Lotusblüte" ist ein außergewöhnlich wirkungsvoller Bühnenhintergrund, dazu kommen riesige Blütenblätter am vorderen Bühnenrand. Balasai Babas Thron steht allein inmitten eines Kranzes von rosa Lotusblütenblättern. Die ganze Bühne- eine überdimensionale Lotusblüte.

Schon frühzeitig ist der Platz gefüllt mit Kurnooler Bürgern. Da man mit einem großen Andrang gerechnet hat, wurde hinter dem Tempel eine Küche eingerichtet, die auf Tausende von Mahlzeiten eingerichtet ist.

Bald kündigen oboenartige Blasinstrumente, die bei besonderen Festlichkeiten das Geschehen umrahmen, Balasai Babas Ankunft an. Auf dem Weg vom Tempel zur Bühne ist Babas kleine Gestalt inmitten des Absperrungskordons nicht zu sehen, erst auf der Bühnentreppe taucht Sein Haarschopf auf.
Wie immer werden nach dem traditionellen "Anzünden der Flamme" die Ehrengäste und Minister vorgestellt - hinter den Sitzen deren martialische Bodyguards.

Wie üblich stellt Mr. Rama Rao als Vorsitzender die zukünftigen Pläne des "Sri Balasai Babas Central Trusts" vor.Er spricht von "innovativen Pilotprogrammen, die dem Wohlergehen der Menschen, ihrer Entwicklung und ihrem Bewußtsein dienen".

Wie schon im vorigen Jahr betritt auch "Kali" mit ihrer Trommelgruppe wieder die Bühne. Mit heraushängender Zunge und einer Kette von menschlichen Schädeln um den Hals repräsentiert sie jenseits von jeder sozialen Akzeptanz das höchste Transformationsprinzip: Sie "besiegt" die Dämonen nicht, sondern verwandelt sie dadurch, daß Sie sie in sich aufnimmt. Shiva, dessen weibliches Gegenüber Sie ist, tanzt diesmal auch mit, wirkt aber sehr blass. In der Mythologie muss er sich Kali unterwerfen, zum Zeichen dafür setzt Sie ihm den Fuss auf die Brust. Schade, daß das nicht gezeigt wurde...

Als während der Reden der Minister und Ehrengäste auf Telugu die Rollstühle, Dreiräder und Nähmaschinen auf die Bühne geschoben werden und sie mit ihren glücklichen Besitzern wieder verlassen, müssen einige indische Ehrengäste ihre Plätze zugunsten von europäischen Devotees tauschen. Deren förmliches Outfit - schwarzer Anzug und Kravatte - steht in krassem Gegensatz zu ihren herzerfrischenden, unformellen und persönlichen Ansprachen.
Den Schluß des Vormittags bildet wie immer Balasai Babas Rede. Außer der Begrüßung der europäischen Devotees ("Herzliebchens") spricht Baba auf Telugu, leider ohne eine zusammenfassende Übersetzung in Englisch.

Um 18 Uhr beginnt das kulturelle Abendprogramm mit den Tänzen der drei österreichischen Gruppen: ohne vorherige Absprachen sind die Darbietungen perfekt aufeinander abgestimmt - Dirndln, Lederhosen, Schuhplattler und alpenländische Klänge setzen für indische Augen und Ohren ungewohnte folkloristische Akzente. Als am Schluss das Transparent mit "Happy Birthday Baba" ausgerollt wird, betritt Baba in weißer Robe segnend die Bühne - eine göttliche Choreographie!
Danach nimmt er Platz in der "Jhula" - der Schaukel Krishnas...

Die Tochter des Indischen Präsidenten, die der Hauptehrengast des heutigen Tages ist, leitet die Tanztruppe, die modernen indischen Tanz auf höchstem Niveau zeigt. Eine aufwändige Scheinwerfertechnik taucht die Lotusblütenblätter des Bühnenhintergrundes in immer neue fließende Farbspiele, der reichliche Gebrauch von Theaternebel unterstreicht die mystisch-magische Atmosphäre, der sich niemand entziehen kann - ein unvergessliches Erlebnis!
Den Abschluss des Programms bilden devotionale Lieder - für europäische Ohren eine ungewohnte, spröde Musik, aber die Hingabe der Musiker und ihre außergewöhnlichen künstlerischen Fähigkeiten vermochten auch am fortgeschrittenen Abend die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen.

Wenn man alle Eindrücke zusammen nimmt: die wochenlangen Veränderungen im Ashram, die Lotusblütenbühne, das eindrucksvolle kulturelle Programm - ein Geburtstag von besonderer Bedeutung.

Balasai Baba zeigt sich als "Erhalter der Schöpfung" als Vishnu bzw. Maha Lakshmi in der Lotusblüte. In den indischen mythologischen Darstellungen ist die Lotusblüte den Göttern vorbehalten, aber heute lädt Balasai Baba als Ausdruck Seiner bedingungslosen Liebe die Menschen in Seinen göttlichen Wohnsitz ein.
Rosa ist die neue Farbe des Ashrams, rosa scheinen die Lotusblütenblätter auf der Bühne...

" Es ist die göttliche, bedingungslose Liebe, die sich euch im Wirkfeld von Rosa schenkt... Daher erreicht euch Rosa als göttliche Liebeskraft im Herzen. Euer Herz, das die göttliche Liebe spürt, antwortet mit der Bereitschaft, die göttliche Liebe weiter zu geben. Diese Liebe wird zum Liebes-Dienst und achtet nicht auf Erwiderung und Erfolg."
(aus: "Die kosmische Farblehre", Hannelore Biella und Marie-Luise Soltmann, Das Zentrum der Quelle, Merzhausen 1996, S.43)

                                     OM SRI BALASAI RAM