Freitag, 24. Oktober 2014

Ein heiliges Programm

20.10.2014, 23 Uhr im Singraum von Sri Balasai Baba im Ashram von Hyderabad

Eine Devotee-Gruppe aus Österreich trägt jeden Abend ein ausgedehntes Liederprogramm mit alpenländischem folkloristischen musikalischen Background aber modernen Inhalten vor. Die Palette reicht von derben non-sense Versen bis zu besinnlich-religiösen Liedern:
"Auf der Bruck trara, da liegt die Barbara, ganz zerdruckt trara, von ihrem Haberer..." ist eines der Favoriten - Baba lächelt und nickt und deutet den Takt an -Ihm ist alles heilig.
Das Singprogramm ist wie ein "Teppich" auf dem Er gleichzeitig Seine innere Arbeit mit den Devotees macht. Alles erscheint spielerisch und absichtslos, wenn Baba mit Blickkontakt, Worten oder Gesten Seine Aufmerksamkeit von einem zum andern wandern lässt, hier einen Witz macht, dort eine Bestätigung zeigt, einem andern zunickt, seinem Gegenüber eine Frage stellt - immer reagiert Er auf innere Prozesse und gibt dem Devotee eine weiterführende Antwort.
Als ein Devotee ein "Problem" anspricht, sagt Er: "Keine Sorge, Baba ist da! Ich habe viele Probleme,aber ich lasse meine Haare darüber wachsen, so sind sie nicht zu sehen!" und Er zieht an Seinem zur Zeit etwas längeren Haarschopf. Baba empfiehlt immer, sich nicht mit den Problemen zu identifizieren, sondern stattdessen eine aktive Haltung zu ihrer Lösung einzunehmen im Vertrauen auf Seine Hilfe.
Als in einem Lied der "Schöpfer" erwähnt wird, hebt Baba den Arm und berührt den Saum des Gewandes der Person auf dem über Ihm hängenden Bild und segnet sich dann selbst, wobei Er größte Demut ausdrückt.
 Das Bild zeigt Ihn selbst in jüngeren Jahren. In orange-farbener Robe sitzt Er auf einem Sofa und zupft eine Vina - ein großes Saiteninstrument, in Indien die Königin der Instrumente.
Das Bild zeigt Sri Balasai Baba als "Tripurasundari", die höchste erschaffende Kraft ("Shakti") im Universum, von der sogar die Dreiheit Brahma, Vishnu und Shiva ihre Aufträge zur Gestaltung des Universums erhält.
Der große Philosoph Indiens Adi Shankara (788-820) schreibt in einem berühmten Lobpreis über Tripurasundari: " Sie wohnt im Kadamba-Wald und hält eine goldene Vina in der Hand..."
Der Kadamba-Wald bedeutet das Universum - stehen nicht zwei dieser Bäume rechts und links von Babas Sofa? Die Vina ist ein Bild für die harmonische kosmische Ordnung aller Dinge und Balasai Baba der Spieler, der dieses Instrument zum Klingen bringt. Mit der Berührung des Bildes drückt Baba aus: "Ich, der Schöpfer habe hier eine menschliche Form angenommen!"

Im zweiten Teil des Singabends widmet Baba geöhnlich die Duette, die Er mit Madam Shakuntala singt, echten oder "zusammengewürfelten" Paaren. Bei einem dieser "zufälligen" Paare wird Babas hohe Kunst Seiner spontanen Wortspiele deutlich, als Er bemerkt: "Nicht für Sex - für Sieben, nicht für Sechs!"
Die Sieben ist Babas Zahl und bedeutet hier die universelle geistige Liebe, die Er besingen wird.

                                                              OM SRI BALASAI RAM

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